Beothuk
Geschrieben von Menominee am Dezember 18 2011 12:46:00

Beothuk

Urbevölkerung der Insel Neufundland. Bevölkerung etwa 500 um 1700. Systematische Ausrottung ließ die Bevölkerung auf einen Rest von 14 im Jahre 1823 zusammenschmelzen. Bereits 6 Jahre später starb der letzte von ihnen. Eine Sprachverwandtschaft mit den Algonquin kann nur vermutet werden.
Die Beothuk waren ein vermutlich algonkin-sprachiges indigenes Volk auf Neufundland und Labrador.

Kultur

Über die Kultur ist wenig bekannt. Es handelte sich wohl um Jäger, Sammler und Fischer. Überliefert ist der intensive Gebrauch roten Ockers als Hautfärbung. Die Bezeichnung Rothäute leitet sich möglicherweise davon ab. Ihre Sprache war vermutlich entfernt mit der der Montagnais und Naskapi im heutigen Québec verwandt.

Von der Sprache sind nur drei Vokabellisten überliefert, die aber eine Nähe zu anderen Algonkinsprachen nahelegen.

Geschichte

Die Beothuk ließen sich vermutlich ab dem 2. Jahrhundert auf Neufundland nieder, anfangs parallel zu Inuit, ab ca. 600 allein.

Im 10. Jahrhundert müssen sie Kontakt mit Wikingern gehabt haben, die sie als Skraelings bezeichneten.

Nie besonders zahlreich, wurden sie nach ihrem ersten Kontakt mit Europäern im Jahre 1497 durch Micmac und Europäer stark dezimiert und gingen in den Montagnais und Naskapi in Labrador auf.

Seit dem 16. Jahrhundert kam es immer wieder zu Konflikten zwischen Beothuk und zunächst französischen Fischern, später britischen, da die Beothuk sich durch die europäische Konkurrenz zunehmend in ihrer Lebensgrundlage bedroht sahen. Sie wurden immer mehr in das Landesinnere gedrängt. Eine Expedition in das Landesinnere von Neufundland fand dort 1827 keine Beothuk mehr. Es wird vermutet, dass die letzten nach Labrador übergesiedelt waren. 1829 starb die letzte bekannte Frau der Beothuk an Tuberkulose.