N. Scott Momaday - Zitate
Geschrieben von Menominee am Dezember 13 2011 10:51:45

Kurzinfo: (* 27. Februar 1934 in Lawton, Oklahoma) ist ein indianisch-amerikanischer Schriftsteller, Literaturwissenschaftler und Maler.
„N.“ steht für „Navarre“. Momaday ist ein Sohn der Schriftstellerin Natachee Scott Momaday und des Malers Al Momaday,
der gelegentlich auch Publikationen seines Sohnes illustriert. Er gehört zum Stamm der Kiowa.




Die negativen Erfahrungen sind unbestreitbar da.
Aber es ist ebenso wichtig,
das Positive im Leben zu sehen
und dieses zu feiern.




Ich ging über eine Bergwiese, buntleuchtend mit den Blüten der scharlachroten Kastillea, der Lupinien und des wilden Buchweizens, und ich sah oben in den Zweigen einer Kiefer ein Gimpelmännchen, rund und rosafarben, die dunklen weißgestreiften Flügel fast nicht auszunehmen in dem sanften, von Schatten gesprenkelten Licht. Und mir war, als wanderten die Zweige an der höchsten Spitze des Baumes ganz langsam über den blauen Himmel.



Östlich vom Haus meiner Großmutter steigt die Sonne am Morgen aus der Grasebene empor. Einmal in seinem Leben – so glaube ich – sollte ein Mensch sich mit seinem ganzen Wesen auf ein Stück vertrauter Erde konzentrieren. Er sollte sich einer Landschaft, die er kennt, ganz hingeben, sie aus so vielen Blickwinkeln betrachten, wie es ihm möglich ist, über sie staunen und bei ihr verweilen. In seiner Vorstellung sollte er sie zu jeder Jahreszeit mit seinen Händen berühren und ihre vielfältigen Laute in sich aufnehmen. Er sollte sich Geschöpfe vorstellen, die dort leben, und jeden Windhauch spüren, der darüber streicht. Er sollte in sich die Erinnerung wachrufen an das strahlende Mittagslicht und an alle die Farben der Morgendämmerung und der abendlichen Dunkelheit.