Die Apachen (auch Apatschen) nennen sich selbst fast alle Stämme N'de, N'dee oder ähnlich. Die Bedeutung ist 'das Volk' (aus dem Atapeskischen). In der Pima-Sprache bedeutet Apache = Feinde. Sie sind ein Volk der südlichen athapaskischen Sprachgruppe der Déné-Sprachfamilie. Ihnen gehören die Aravapais, die Chiricahuas, die Cocoteros, die Gilenos, die Jicarillas, die Kiowas, die Lipans, die Mescaleros, die Mimbrenos, die Mogollons, die Pinalenos und die Tontos an.
Ihr Lebensraum waren hauptsächlich die Wüsten- und Steppengebiete der Staaten Arizona, New Mexico und Texas. Sie sind die Indianer die sich von allen anderen Wüsten-Indianerstämmen Nordamerikas am besten anpaßten. Sie waren sogar in der Lage, dort zu existieren, wo Wüstentiere kaum eine Chance hatten. Wenn sie verfolgt wurden, zogen sie sich in die nördlichen Berge von Sonora und Chihuahua zurück. Einst lebten sie jenseits des oberen Rio Grande del Norte. Es war ein Land, wo sich Wüsten, Halbwüsten und Oasen abwechselten. Zahlreiche Apachen bewohnten den Quellfluß des Gila River und den Gila River selbst. Sie lebten auch in der unzugänglichen Sierra Madre, was für die Apachen das Kerngebiet ihrer Heimat war. Das Hochland der Sierra Madre besaß einen großen Wildbestand an Hirschen, Pekaris (Nabelschweine) und vielerlei Kleinwild.
Die Apachen waren im Südwesten das zahlreichste Volk. Um 1840 wurden sie noch auf 15.000 Personen geschätzt. Die Zahl der Stammesangehörigen hatte sich aber 1906 auf 6.000 reduziert. Die Apachen wurden durch die Ausbreitung der Weißen immer weiter nach Westen in die Steppen zurückgedrängt.
1598 beklagten sich die ersten spanischen Kolonialherren über die zahlreichen Überfälle der Apachen. Die Feinde der Apachen waren die Cheyenne, Comanchen und Teton-Dakota. Die gefährlichsten Feinde aber waren die Mexikaner, die für Apachen-Skalpe eine Kopfprärie zahlten. Ein Männerskalp brachte 100, ein Skalp einer Frau 50 und eines Kindes 25 Dollar ein. Dabei hatten die Apachen kein Interesse am Skalpieren.
Im Sommer des Jahres 1837 gingen auch Amerikaner auf Skalpjagd gegen die Apachen und damit begann eine erbitterte Feindschaft zwischen beiden. Die Apachen hatten die US-Amerikaner zuvor sehr geachtet.
Die Apachen waren Nomaden und wohnten in brusthohen Strauchhüttren - die man als Wickiups bezeichnet. Als der Wildbestand sich verringerte, stahlen sie Rinder, Schafe, Maultiere und sogar Pferde. Neben Fleisch verzerrten die Apachen auch Kürbisse, Bohnen des Mesquitestrauches und Beeren, in Zeiten der Not auch Eicheln. Die Apachen kannten keinen Kannibalismus.
Die Apachen hatten eine kräftige, stämmige Figur und eine Körpergröße bis 170 Zentimeter. Ihre Hautfarbe war mittelbraun bis gelblich-braun, das schwarze Haar wurde offen getragen und hing bis zur Schulter. Das Haar wurde von einem Stirnband gehalten. Sie hatten breite Gesichter mit ausgeprägtem Mund und besaßen stark hervorstehende Backenknochen.
Die Apache-Frauen waren besonders grausam. Dies zeigten sie vor allem gegenüber Gefangenen, um sich für den Tod eines Angehörigen zu rächen. Vor der Ehe war Sex bei den Frauen ein schwerer Delikt. Wurde ein Mädchen erwischt, so wurde sie von ihrem Vater öffentlich ausgepeitscht, um andere ein abschreckendes Beispiel zu geben.
Neben der Jagd verlangte das Kriegshandwerk die meiste Energie. Die Frauen unterstützten ihre Männer deshalb beim Kriegstanz und bei den Kriegsvorbereitungen. Die Apachen-Krieger wurden schon frühest möglich für den Kampf trainiert. Dabei erreichten sie eine unglaubliche Zähigkeit und Widerstandskraft. Um einen jungen Burschen abzuhärten, wurde er mit einem Mund voll Wasser in heißester Sonne mehrere Meilen vom Dorf entfernt in die Wüste geschickt, um bei seiner Rückkehr das Wasser wieder auszuspucken. Auch im Kurzstreckenlauf erreichten die Apachen eine sagenhafte Geschwindigkeit. Sie waren sogar in der Lage auf längere Zeit hin Reiter einzuholen. In ihrer Ausbildung als Krieger lernten sie auch Pfeile, die auf sie abgeschossen wurden, auszuweichen. Als Waffen dienten ihnen neben Pfeil und Bogen, Lanzen, Dolchmesser auch der bekannte Schädelbrecher. Der Tomahawk wurde von den Wüstenbewohnern abgelehnt wie auch später das Schild, welches sich als nutzlos erwies gegen Feuerwaffen. Die Prärie-Stämme, wie die Lipan, Jicarilla und Kiowa-Apachen verwendeten den Tomahawk.
Sie zogen einzeln oder in kleinen Gruppen ohne Häuptling in den Krieg. Großangelegte Kriegszüge wurden von einem mächtigen Häuptling angeführt. Neben Beute wurden auch Gefangene auf ihren Kriegszügen gemacht. Das Pferd war ihnen bei Raubzügen unentbehrlich.
Die Apachen hatten eine demokratische Gesellschaftsordnung. Wenn ein Krieger besondere Fähigkeiten aufwies, konnte er Häuptling werden. Ein Knabe blieb solange bei der Mutter bis er Krieger war. Wurde ein Krieger während eines Kriegszuges getötet, so wurde sein Name nach der Rückkehr der Truppe noch ein öffentlich aufgerufen. Danach mußte sein Name vergessen werden.
Ehrbegriffe und Mannestugenden kannten die Apachen nicht. Sie griffen aus Hinterhalten an und bekämpften ihre Gegner mitleidlos auf jede Art. Apachen-Krieger gingen offenen Kämpfen aus dem Weg. Lieber griffen sie aus dem Hinterhalt an oder bevorzugten Überraschungsangriffe. Nicht nur Apachen-Frauen folterten auf grausamste Weise die Gefangenen auch die Krieger beherrschten bestialische Foltermethoden. Wenn sie bei Überfällen auf eine Übermacht stießen oder starker Widerstand entgegengebracht wurde, ließen sie blitzschnell vom Feind ab und zerstreuten sich in alle Himmelsrichtungen. Bevorzugt für den Rückzug war unwegsames Gelände. Sie trafen sich dann wieder an einem zuvor ausgemachten Ort.
Dass die Apachen zu Nomaden wurden ist klar angesichts der ständigen Flucht vor den Spaniern, die nur darauf aus waren Gold zu ergattern und dabei rigorios die Siedlungen der Apachen, ja die Apachen wohnten in festen Gebäuden und betrieben Landwirtschaft, zerstörten. Auch die US-Regierung war den Apachen nicht gerade zugetan, denn sie besaßen Land auf dem sich viele Bodenschätze befanden. Und die Vertreibungspolitik der US-Regierung, speziell zwischen 1830 und 1870, die viele Stämme betraf, auf deren Land ein hohes Vorkommen von Bodenschätzen zu finden ist, ist uns allen ja ausreichend bekannt.
Wurden die Apachen von anderen Stämmen angegriffen, die stärker waren als sie, so zogen sie sich in die Berge zurück und ließen all ihre Habseligkeiten in ihren Gebäuden, in der Hoffnung die Feinde würden sich bedienen und dann wieder weiterziehen. Zogen Ihre Feinde aus ihrer Siedlung nicht ab, so schickten sie ihre Frauen dorthin. Die Apachen begrüßten eine sogenannte 'Blutauffrischung' ihres Stammes.
Gegen die Feuerwaffen von Spaniern und US-Soldaten, konnten die Apachen nichts ausrichten. Auch das gewohnte Verhalten brachte gegenüber diesen Feinden keinen Erfolg, da diese nur am Materiellen interessiert waren. Um zu überleben mussten sie in den Untergrund gehen, d.h. wie ihre Vorfahren, wieder zu Nomaden werden. (Mato, WanderingStar )
Geschrieben von Menominee
am Dezember 17 2011 ·
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